Die Nacht hatte uns wettermässig etwas pessimistisch gemacht. Der Dauerregen nahm kein Ende. Irgend wann bin ich trotz des trommeln der Regentropfen eingeschlafen.
Am Morgen sah das alles schon wiederer besser aus.
Unser Beschluss
Wir erkunden vor der Weiterreise die Altstadt von Sarejevo.
Taxe bestellt und los.
Inat kuka war die Empfehlung unseres Platzbesitzers und sollte auch der Platz sein, der für die Rückfahrt vereinbart wurde
Also rein in die "Schwarztaxe" des Freundes und los.
Die Neustadt von Sarejevo war gewöhnungsbedürftig. Nichts besonderes.
Gegenüber unseres Treffs stand als erstes Highleit das Rathaus von Sarejevo
Dann ging es weiter in die engen Gassen der Altstadt.
Diese Stadt war in der Vergangenheit oft Zentrum dramatischer Ereignisse: zum einen wegen dem Attentat welches den 1ten Weltkrieg auslöste, zum anderen aufgrund der mehr als 3 jährigen Belagerung in den 90er Jahren während des Bosnienkriegs. Zwar sind die Narben der Geschichte noch überall zu sehen, jedoch leben genau an diesem Ort heute viele Völker und Religionen in Frieden miteinander – Kirchen, Moscheen und Synagogen stehen nur einen Steinwurf voneinander entfernt. Dementsprechend trägt Sarajevo auch den Beinamen „Klein-Jerusalem“. Die Stadt ist ein Schmelztigel verschiedener Kulturen und Religionen – nirgends wird dies so deutlich wie im Zentrum der Altstadt. Hier reiht sich ein Gotteshaus ans andere.
Aufgrund seiner Kompaktheit ist die Innenstadt bequem zu Fuß zu erkunden.
Unser erstes Ziel war der Baščaršija-Platz
Ein sehr beliebtes Motiv ist hier der Sebilj-Brunnen in der Mitte des Platzes.
Rund um den Platz reihen sich in den Gassen unzählige Handwerksläden in denen neben Kaffee-Sets aus Kupfer auch wieder Kugelschreiber aus Munitionsresten gefertigt werden.
Zudem kann man sich in einer der vielen Čevabdžinicas und Cafés stärken und einenechten bosnischen Kaffee probiere.
Das konnten wir uns natürlich nicht entgegen lassen.
Weiter ging es dann zur Lateinerbrücke
Diese Steinbogenbrücke ist zugleich eine der ältesten Brücken der Stadt und zudem Schauplatz des Attentats von 1914 auf Franz Ferdinand, welches später den 1ten Weltkrieg auslöste. Genauer gesagt ereignete sich das Attentat am Nordende der Brücke – hier findet sich heute eine Gedenktafel sowie ein kleines Museum.
Etwas makaber die Fußabdrücke des Schützen und eine Nachbildung des PKW's
Nächste Station war der Novigrader Glockenturm
Den frei stehenden Glockenturm neben der Pelagiuskirche ließ die Novigrader Gemeinde 1883 nach dem Vorbild des Markusturms in Venedig erbauen. Auf der Pyramidenspitze des Turmes steht eine Statue des hl. Pelagius, des Schutzpatrons der Stadt. Die 1913 aufgestellte Statue besteht aus Holz, verkleidet mit Bronzeblech.
Nicht all zu weit entfernt steht die Herz-Jesu-Kathedrale.
Sie ist eine römisch-katholische Bischofskirche.
Der einsetzende Regen forderte nach einigen Stunden seinen Tribut. Bevor es zu den muslimischen Moschen ging, mussten wir Unterschlupf suchen.
Nach der Stärkung mit dem angeblich besten bosnischen Fleischbällchen, war noch etwas Kultur und Geschichte abgesagt.
Jetzt kamen die Moschen an die Reihe
Als erste die Gazi Husrev-Beg Moschee
Sie ist die größte Moschee des Landes aus dem Jahr 1532 und eines der wichtigsten osmanischen Bauwerke auf dem Balkan
Na ja, was soll ich sagen.
Langsam wurden wir pflastermüde.
Lt. Reiseführer wären noch einige Gotteshäuser, Museen, ominöse Tunnel, die olympischen Sportstätten und die Seilbahn zu erkunden gewesen.
Das haben wir geknickt. Vielleicht das nächste Mal.
Unser letzter Tripp war die Kaisermoschee von Sarajevo.
Sie ist die zweitwichtigste Moschee der Stadt und liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums am Ufer der Miljacka. Bis dahin ein schöner Bummel durch die Gassen und dann ein beeindruckendes Bauwerk osmanischer Handwerker.
üDanach war Schluss mit lustig. Wir waren am Ende. Rein ins Taxi und zurück zum Womo. Noch einen Absacker und dann fix und fertig ins Bett.
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